Lange haben wir uns überlegt, ob und wie wir dieses Jahr einen Ausflug machen können, galt es doch, das Risiko einer Ansteckung und die Freude über einen gemeinsamen Tag gegeneinander abzuwägen. Nicht leicht.
Nach längerem Abwägen entschieden wir uns für den Ausflug. Das Konzept war klar: Am Ausflug vermeiden wir ÖV und Bus und somit das Maskentragen, wir bleiben möglichst draussen an der frischen Luft und bewegen uns in kleinen Gruppen. Wir hatten sogar ein Ausweichdatum und bei durchgehend schlechtem Wetter hätten wir auf den Ausflug verzichtet.
Am 9.9. ist es soweit. Nicht nur das Datum, auch das Wetter ist schön. Einmal mehr, wenn wir unseren Ausflug machen! Kaiserwetter – nein, vielmehr: LadenBistro-Wetter! Ein idealer Spätsommertag für unsere kleine Wanderung.
Die Schreiberin dieses Berichts macht sich schon früh auf den Weg, aus dem Berner Jura hinunter zum Restaurant „Les Gorges“. Ja, ja, klar, noch ist das Restaurant zu und alles verschlafen. DAS wird sich heute bestimmt noch ändern!
So, güxeln wir doch mal, was sich am unteren Ende der Schlucht so tut. Aha, die ersten bekannten Gesichter! Die letzten Tipps zur Ausrüstung bevor es losgeht! Ganz nach unserem Konzept, in kleinen Gruppen.
Für ein paar von uns ist die Taubenlochschlucht ein echtes Abenteuer. Nicht alle sind trittsicher und einige haben Respekt vor steil abfallenden Felswänden. Umso mehr gilt es zu betonen, dass fast alle von uns die Schlucht zuerst hinauf- und dann wieder hinuntergewandert sind. Bravo! Der Kleinbus, den wir organisiert haben, bleibt praktisch passagierlos. Natürlich nahm die eine oder andere unter den Betreuerinnen und Betreuern einen Betreuten unter seine Fittiche, wie es sich gehört in der Taubenlochschlucht.
Ganz gemütlich sind wir unterwegs, wir sind es uns gewohnt, auf die Schwächsten in der Gruppe Rücksicht zu nehmen und uns nach ihnen zu richten. Und nicht zuletzt wollen wir auch den einen oder anderen Schwatz abhalten. Deshalb sind Zwischenhalte erlaubt und erwünscht, wir haben alle Zeit der Welt. Schön, nicht wahr?
Claudia hat uns sogar einen Znüni organisiert. Sie hat uns allen ein Gipfeli und ein Fläschchen Wasser mitgegeben. Fast allen. Es gibt ein paar „Vergessene“. (Das erweist sich zum Glück als die grösste Panne an diesem Ausflug erwies, was etwas heissen will.) Martina bügelt die Panne jedoch mit einem Spurt nach oben ins Restaurant und wieder zu uns zurück wieder aus. Danke!
Wir geniessen den Rastplatz der Taubenlochschlucht, ein kleiner Wohlfühlplatz. Da könnten wir schon noch etwas bleiben. ABER weiter hinten warten schon die nächsten von uns bis wir den Rastplatz freigeben. Auch das im Sinne von Abstand einhalten… Schade, aber leider notwendig.
Bald erreichen wir unser Ziel, das Restaurant Taubenloch.
Genau, das wollten wir sehen: Das Restaurant ist aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht und es ist offen! Yep!
Juri, der Wirt, und sein Team, haben das in der Corona-Zeit ganz besonders gestaltet: der Eingang führt draussen über die Sonnenterrasse und jeder Gast wird vom Team empfangen, damit die Koordinaten aufgeschrieben werden können und die Gäste platziert.
Das Restaurant hat viele kleine Ecken zum Entdecken und Hingucker und schon der Weg ins Restaurant ist ein Erlebnis. Noch haben wir vor dem Essen Zeit für Gespräche oder die Begutachtung der Fotos vom Morgen, wir können Körper und Seele baumeln zu lassen und einfach ein wenig „Geniessen“!
Das Essen ist gut im Restaurant Taubenloch, wie immer, die Bedienung aufmerksam und auch die Stimmung hätte nicht besser sein können.
Trommelschlag: der Höhepunkt des heutigen Tages! Wir dürfen oder vielmehr wir müssen unsere langjährige Freiwillige, Ursi, offiziell verabschieden.
Woche für Woche war sie eine Stütze für unsere Dienstagnachmittags-Teams. Unermüdlich ist sie eingesprungen für kurzfristig Ausgefallene. Wie oft hat sie im Winter an der Balade de Nöel Wind und Wetter getrotzt. Von Anfang dabei, hat Ursi immer für jeden ein gutes Wort gefunden und immer ein Lächeln auf den Lippen gehabt. Ursi, bleib wie Du bist und komm uns oft im LadenBistro besuchen. Wir können nicht anders, als Dich zu vermissen.
Nach dem Essen fachsimpeln die einen
mit dem Wirt,
andere sind etwas müde …
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Da ist eine Runde Pétanque höchst willkommen. Oder ist es Boule? Egal, wie es heisst, wir haben Spass daran und es zeigt sich sofort, wer das Spiel beherrscht – oder eben nicht. Also, bitte keine weiteren Erklärungen mehr sondern los geht es!
Schon heisst es wieder Abschied nehmen. Wieder spazieren wir in kleinen Gruppen die Taubenlochschlucht hinunter, wieder ganz gemütlich und wieder nehmen fast alle den Weg unter die Sohlen.
Dieser Tag war eine Verschnaufpause in dieser verrückten Zeit. Ein bisschen Spass muss sein und dies insbesondere für unsere Betreuten. Sie, die in diesem Jahr aus gewohnten Bahnen geworfen wurden, auf Vieles verzichten mussten und vielleicht nicht immer verstanden haben, wieso sie verzichten mussten.
Wir danken unseren Kundinnen und Kunden ganz herzlich, denn nur mit den immer wieder grosszügigen Trinkgeldern war es uns möglich, diesen Tag gemeinsam zu verbringen.
DANKE!
(Bericht: Romy Paroz, Fotos zVg)